Alice Springs / Uluru / Kata Tjuta / Kings Canyon

Alice Springs / Uluru / Kata Tjuta / Kings Canyon

Sorry, so viel zu sehen, so wenig Zeit zu schreiben…. ich muss jetzt ein bisschen Nachholen. Inzwischen habe ich Australien verlassen und bin gut in Honolulu angekommen – aber dazu später mehr.

Von Cairns bin ich nach Alice Springs geflogen. Das ist die Stadt die, dem geografischen Zentrums Australiens am nächsten liegt. Fast 30.000 Menschen leben hier in Mitten des Outbacks.
Die Stadt selber hat nicht so besonders viel zu bieten, es gibt noch ein paar alte Gebäude aus der Gründerzeit der Stadt. Die alte Telegrafenstation, die einst die Keimzelle des Ortes war, liegt inzwischen einige Kilometer vom heutigen Stadtzentrum entfernt.

Der eigentliche Grund, warum jedes Jahr tausende Touristen in die Stadt kommen, ist die relative Nähe zum Uluru-Kata-Tjuta-Nationalpark. Relativ, weil der Berg Uluru (früher als „Ayers Rock“ bekannt) mit rund 500 Kilometern noch einige Stunden Fahrt von Alice Springs entfernt liegt. Auf Deutschland übertragen bedeutet das, ich flöge nach Frankfurt, weil ich so gerne an die Nordsee wollte.

Ich hatte eine Bus-Tour von Alice Springs gebucht, die drei Tage und zwei Nächte dauerte. Am ersten Tag sind wir direkt zum Uluru gefahren. Rund sechs Stunden dauerte der Weg durch das karge Outback. Dann hatten wir einen ersten Blick auf den berühmten Berg. Auch wenn man den Fels auf Fotos schon aus allen Richtungen gesehen hat. Ein Foto kann diesen einmaligen Blick auf diesen massiven Block, der da plötzlich aus der platten Landschaft ragt, nicht einfangen.

Wir sind dann direkt zum Berg gefahren und haben ihn zumindest teilweise umwandert. Es ist natürlich auch möglich ihn ganz zu umwandern, aber bei 38 Grad im Schatten – reicht einem auch die halbe Strecke. Und auch auf dem Stück, das wir entlang des Bergfußes gingen, kann man tolle Muster und Schattierungen im rostroten Gestein entdecken.

Im Vorfeld haben mir viele Leute gesagt, dass es jetzt ja noch erlaubt wäre, den Berg auch zu besteigen. In der Tat wird das erst im nächsten Jahr verboten, ist aber auch heute schon absolut verpönt. Nur Japaner mit Selfiestick machen das. Unser Guide bat uns, das nicht zu tun: „Ihr klettert ja auch im Peterdom nicht auf den Altar“, so seine Erklärung.

Zum Abend sind wir an eine Aussichtspunkt gefahren, an dem man gut das berühmte Farbenspiel beobachten kann, in dem die untergehende Sonne den Berg immer wieder in andere Rottöne taucht.

Die Nacht unter freiem Himmel war kurz, denn um vier Uhr wurden wir schon wieder geweckt, und fuhren zum gleichen Aussichtspunkt, um auch den Sonnenaufgang am Uluru zu erleben.

Ganz in der Nähe zum Uluru befindet sich ein weitere Felsformation, die früher „The Olgas“ genannt wurde, heute aber auch offiziell wieder den alten Aborigine-Namen trägt: „Kata Tjuta“. Das bedeutet „viele Köpfe“, denn anders als der Uluru, sind die Felsen hier stärker zerklüftet.

Die Wanderung durch diese Felsenwelt ist mindestens genauso interessant, wie die entlang des Ulurus. Denn zwischen den einzelnen Felsrücken gibt es mehrere Täler, die man von Außen gar nicht vermutet. Wir hatten das Glück, dass es in den Wochen zuvor viel geregnet hatte und die Vegetation ungewöhnlich frisch und grün erschien, was einen tollen Kontrast zum roten Stein bildete.

Für die zweite Nacht hatten wir ein Lagerfeuer auf einem Campingplatz in der Nähe des Kings Canyon geplant. Das Holz war schon gesammelt und auf dem Trailer am Bus verstaut, da zog ein ziemlicher Sturm auf, mit Gewitter und Regen. So verbrachten wir die Nacht im Zelt statt unter freiem Himmel – sie war ohnehin wieder arg kurz. Auch an diesem Morgen weckte uns unser Guide Reid wieder um 4 Uhr. Er wollte früh aufbrechen zur Wanderung durch den Kings Canyon. Das Wetter hatte sich beruhigt.

Ich muss zugeben, dass ich vor dieser Reise noch nie etwas vom Kings Canyon gehört habe. Er war eben in der Tour, die ich gebucht hatte mit drin und liegt auf dem Weg, so ziemlich genau zwischen Uluru und Alice Springs. Also gut, wird schon nicht verkehrt sein. Ich muss sagen, dass ich die Landschaft großartig fand. Es hat total Spaß gemacht, durch diese Steinformationen zu wandern. Zwischen drin, erreicht man eine Schlucht, die sehr treffend „Garden of Eden“ genannt wird. Hier fließt dauerhaft Wasser und so hat sich in mitten der kargen Felsen eine üppige Vegetation gebildet.

Gut vier Stunden sind wir durch den Canyon gewandert. Nach den drei Tagen, mit viel Wandern in der Hitze und wenig schlafen, waren die anschließenden letzen Stunden im Bus nach Alice Springs sehr ruhig.

Am Abend traf sich die ganze Gruppe noch einmal in einer Bar. Wir alle hatten in den letzten drei Tagen zusammen ziemlich viel Spaß und uns dabei etwas kennen gelernt – außerdem hatte Reid, unser Guide, an dem Tag Geburtstag. Es war toll, dass wir diesen großartigen Trip so gemeinsam ausklingen lassen konnten.

Am folgenden Tag bin ich nach Sydney geflogen. Dazu dann in Kürze mehr.